Werke - Arrangements

 

Ferdinand Ries hat nicht nur ein umfangreiches Werk eigener Kompositionen hinterlassen, sondern auch Musikstücke anderer Komponisten bearbeitet, die er oft für andere, meist kleinere Besetzungen arrangierte.

Seine ersten Arrangements schuf er schon im jugendlichen Alter von 15 Jahren. Sie galten den Klavierauszügen der beiden Oratorien „Die Schöpfung“ (1798) und „Die Jahreszeiten“ (1801) von Joseph Haydn. 1800 und 1802 erschienen sie im Bonner Verlag von Nikolaus Simrock kurz nach den Wiener Uraufführungen.

Auch über 23 Themen aus „Die Zauberflöte“ sowie von einem Quintett von Wolfgang Amadeus Mozart hat Ries Arrangements angefertigt. Sie liegen als Autographen vor und blieben bisher ungedruckt.

Als Schüler und Freund Ludwig van Beethovens hat sich Ferdinand Ries zahlreichen Bearbeitungen von dessen Werken gewidmet. Mehrere von ihnen entstanden schon während seiner Zeit bei Beethoven, andere kurz nachdem er 1805 Wien verlassen musste. Die größte Anzahl schuf er nach Beethovens Tod in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts.

Wie sehr Ries‘ intime Kenntnis der Musik Beethovens bei der Bearbeitung von dessen Kompositionen geschätzt wurde, ersieht man aus dem 1837 erteilten Auftrag des Pariser Verlegers Maurice Schlesinger, zwölf Streichquartette und acht Streichquintette aus Beethovens Klaviermusik zu arrangieren. Im Sommer des Jahres, als Ries zur Kur in Wiesbaden weilte, beschäftigte er sich hiermit und berichtete brieflich, dass „die Arbeit selbst mir recht interessant [ist] und sehr angenehme Rückerinnerüngen (sic) damit verknüpft, so daß ich schon 9 Quartetten und 2 Quintetten fertig habe. Ich bin mehreremal auf sehr kitzeliche, kritische Punkten gestoßen, jedoch viele davon werden sich sehr schön machen. Die Quintetten sind aus seinen Klavier Trios op. 70 – das hat viel Überlegung gekostet, auch sind sie schwer, aber gewiß machen sie sich gut.“ Nur wenige Monate später starb Ferdinand Ries im Januar 1838. Offenbar wurde keines der Werke, die er damals in Arbeit hatte, veröffentlicht. Auch die Manuskripte scheinen verschollen zu sein.


Bildquelle:

  1. Ludwig van Beethoven, Klaviersonate Nr. 15, op. 28 in der Bearbeitung von Ferdinand Ries aus dem Jahr 1831, Staatsbibliothek zu Berlin
 
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Ferdinand Ries um 1820, Öl/Lwd., Beethoven-Haus Bonn
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